Navigtion Logo von Männernews

Legasthenie: Väter können helfen

Experten fordern, dass die Organisation einer Legasthenie-Behandlung und das Üben zu Hause nicht mehr nur den Müttern überlassen werden soll. Für einen nachhaltigen Erfolg muss auch der Vater ran.
Frustrierte Legasthenie-Kinder mit hoher Intelligenz bezeichnen sich selbst als "dumm"

Eine länger anhaltende Störung beim Erwerb der Schriftsprache wird als Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) bezeichnet. Rund jedes zehnte Kind in Deutschland ist von einer LRS betroffen. Klassische Legastheniker – die meist überdurchschnittlich intelligent sind –  haben Schwierigkeiten, die Sprache in Schrift und umgekehrt Schrift in Sprache umzuwandeln, Experten sprechen hier auch von "Teilleistungsstörung" oder "Teilleistungsschwäche".

Als Hauptursache wird eine genetische Veranlagung angenommen, welche  Probleme bei der  Wahrnehmungsverarbeitung von Gehörtem und Gesehenem bewirkt. In einigen Fällen kann die Ursache auch das "Aufmerksamkeitsdefizisyndrom" oder "Zappelphilippsyndrom" (ADS oder ADHS) sein.

Unabhängig von den Ursachen einer LRS oder Legasthenie benötigen betroffene Kinder gezielte und feinfühlige Unterstützung. Denn LRS führt in der Schule nicht nur im Deutschunterricht zu Stresssituationen, zu Frustration und Demotivation, sondern es kommen Schulangst und Totalverweigerung noch hinzu, wenn keine Therapie erfolgt. Ein Satz, den diese Kinder öfters von sich geben, lautet: „Ich bin so dumm, ich schaffe das nie…“

Wie kann ich als Vater meinem Kind helfen?


Die gute Nachricht ist, dass man mit speziellen Trainingsprogrammen diese Schwäche sehr gut fortschaffen kann und das Kind wieder mehr Freude am Schulalltag findet. Erfolgserlebnisse und die richtige Motivation spielen dabei eine entscheidende Rolle.

Die Aufgabe des Vaters ist es, zu Hause sein Kind zu motivieren sowie regelmäßig Konzentrations- und Rechtschreibübungen ( sogenanntes "Symptomtraining") zu absolvieren. Dabei können täglich zehn Minuten väterliche Aufmerksamkeit in einem Schuljahr schon ausreichen, um das Problem LRS zu beseitigen.

Bei schweren Fällen empfiehlt sich eine koordinierte Zusammenarbeit zwischen Therapeuten, Lehrern und Eltern. Ist bei Schulangst zusätzlich eine psychologische Betreuung  notwendig, sollte auch das Know-how eines Psychologen in Anspruch genommen werden. „Mittlere“ und „leichtere“ LRS oder Legasthenie kann auch zu Hause therapiert werden. Im Idealfall gibt es an der Schule auch ein entsprechendes Förderunterrichts-Angebot.

Leserservice: Wir empfehlen den praktischen SCHLAUDINO Online-Test mit 24 Fragen, ob der Verdacht auf eine LRS u/o Legasthenie gegeben ist. Im Anschluss gibt es weitere 64 Fragen zum Thema Teilleistungsschwächen, um die möglichen Ursachen herauszufinden.

Webtipps:
LRS Trainings für zu Hause
LRS Trainings für den Förderunterricht an Schulen
LRS Therapeuten-Verzeichnis (rechts das Bundesland wählen)
Legasthenie-Artikel im Standard

Teilen

Kommentare
Kommentar schreiben

  von Maximilian am 13.04.2010 22:09
Bin Vater eines Legasthenikers und gehe seit einigen Wochen das schlaue Dino Programm für zu Hause mit meinem Junior (8) durch. 10 Minuten täglich sind fast zu wenig, 20 kommen eher hin. Aber es hilft tatsächlich!
Antworten
   von Eva am 22.04.2010 22:28
 Eine Lehrerin hat uns auf das Eltern/Kind-Programm aufmerksam gemacht. Wir sind mit SCHLAUDINO auch äußerst zufrieden, darum empfehlen wir es sehr gerne weiter!
 Antworten