Jungen
Wickie braucht starke neue Männer
Jungen brauchen Männer, die ihnen ein neues, zeitgemäßes Vorbild sein können. Lehrer statt KFZ-Mechaniker ist die Devise.
Vater Bezugsperson - © Gina Sanders - Fotolia
"Neue Wege für Jungs" heißt ein bundesweites Netzwerk, das es sich zum Ziel gesetzt hat, männliche Rollenbilder aufzuweichen und soziale Kompetenzen bei Jungen zu fördern. In einem Interview mit der süddeutschen Zeitung stellt der Leiter des Netzwerks, Miguel Diaz fest, dass die heranwachsenden Jungen gerade beim Wechsel von der Schule zum Beruf unter einem großen Druck stehen: "Die Jungen orientieren sich gerade beim Übergang von der Schule zum Beruf traditionell an von Männern ausgeübten Berufen, persönliche Neigungen und Interessen stehen im Hintergrund". Wie viele Experten betonen, ist es bei der Berufswahl besondes wichtig, später einmal mit dem Einkommen eine Familie ernähren zu können. Gerade an diesem Beispiel kann man sehen, dass die eigenen Interessen schon von Anfang an keine große Rolle spielen.
Schule selektiert vor
Für Diaz steht außer Zweifel, dass schon in der Schule die ersten Weichen gestellt werden. Genau hier müsse schon ein Klima geschaffen werden, das es den Jungen ermögliche, sich klar für einen typischen Frauenberuf wie etwa Lehrer oder Erzieher zu deklarieren, "ohne gleich von den Mitschülern als `schwul` bezeichnet zu werden". Es sei daher enorm wichtig, "Reflexionsräume" zu schaffen, in den genau diese Rollenproblematik Thema sein kann.
Mehr Männer in den Lehrberufen seien wichtig, aber nicht, weil sie von vornherein ein besseres Verständnis für die Nöte der Jungen haben, sondern weil sie ganz einfach männliche Rollenvorbilder darstellen.
www.neue-wege-für-jungs.de
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