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Dossiers - Meinung

Zu Weihnachten die Türen auf!

Was es zu Weihnachten zu sagen gibt, ist schon gesagt worden. Ein Meter Weihnachtsliteratur im Bücherregal. Zwölf CDs mit Musik zur Weihnachtszeit. Drei Bände „Kekse-Backen wie zu Omas Zeiten“. Da ist kein Platz mehr für Neuerscheinungen.
Jede Zeitung ist voll von rührseligen Geschichten, die einem die Tränen in die Augen schießen lassen. Bedauernswerte Schicksale werden kurz vorgeführt. Weihnachten ist: Vorhang auf! Auf die Bühne gehüpft, Sprücherl aufgesagt und weg vom Fenster.
Am Heiligen Abend heißt es dann, Vorhang zu! Ab jetzt gilt: „Privat only“. Gefeiert wird nur im Familienkreis.  Auf geht’s zum lustigen Geschenke-Transfer. Dazu werden zwei Nummern von „Weihnachten so stille“ abgespielt ganz nach dem Motto: „Besser könnten wir es auch nicht“.
In vielen Haushalten stehen die Frauen zu diesem Zeitpunkt kurz vor dem Zusammenbruch. Nach wochenlangen, meist einsamen Vorbereitungsarbeiten sind die Nerven dünn wie Nähseide. Geschenke besorgen, Weihnachtspost verschicken, kleine Aufmerksamkeiten verschenken, die eigenen vier Wände dekorieren. Alles erledigt. Jetzt nur keinen Fehler machen. Noch den Weihnachtsbraten servieren. Lächeln. Es ist bald vorbei.

Dass der überdimensionale Christbaum schief steht, ist aber die alleinige Schuld der Männer. Und überhaupt sind die Aufgaben ungleich verteilt. Nicht nur am Heiligen Abend. Aber darüber reden wir heute nicht.
Was tun, damit Weihnachten nicht zum Fiasko wird? Noch einen Weihnachts-Ratgeber studieren? Erbarmen!
Weniger ist mehr. Advent als Fastenzeit.
Fasten in den Ansprüchen, Erwartungen, Forderungen. Das gilt für IHN genauso wie für SIE. Die Rollenverteilung im Leben überprüfen, die Wertigkeiten, die Wichtigkeiten. Platz machen für das, was anklopft. Was ankommen will, aber nicht durchkommt. „Macht hoch die Tür, die Tor’ macht weit“ – und keine Angst davor, wer oder was hereinkommt!

Autorin: Elisabeth Leitner, Redakteurin der Kirchenzeitung Linz

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