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Dossiers - Meinung

Und eine Frau war auch dabei ...

Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass im Fernsehen beinahe ausschließlich Männer in sich seriös gebenden Runden diskutieren? Egal, ob „Sabine Christiansen“ oder „offen gesagt“: Männer reden über Politik und Wirtschaft und – Kirche, also: die „wichtigen“ Themen.
Und eine Frau war auch dabei ... -
Eine Frau war auch dabei - Foto: flickr-user Ross_Angus - CC BY 2.0
Ah ja, natürlich ist auch eine Frau dabei: Christiansen sowieso als Moderatorin und im ORF dann auch meist (irgend)eine Diskussionsteilnehmerin. Denn so ganz ohne Frau geht es ja dann – heute – doch nicht mehr.
Erzählte mir schon vor einiger Zeit so beiläufig ein Kollege, dass er am Sonntag die Diskussionsrunde zu St. Pölten und Katholischer Kirche gesehen habe. Der Schönborn sei dabei gewesen, und ein evangelischer Bischof und auch eine Frau, eine Frau Magistra. Dass es der eine österreichische evangelische Bischof, Sturm, gewesen war, war mir eh klar. Die Frau Magistra entpuppte sich im Gespräch mit einem anderen als eine Frau Doktorin, die sich schon lange für eine lebensfreundlichere Kirche engagiert und eine der prominentesten Kirchenvolksbegehrerinnen war.
Und weil das nicht das erste Mal ist, dass mir erzählt wird, dass „auch eine Frau“ dabei war, denke ich mir, dass die Medien die Quotenregelung – aus den 1970er Jahren stammend – noch immer nicht kapiert haben. Die Quote besagt nämlich nicht, dass eine Frau dabei sein muss, sondern: 40% sollen Frauen sein. Denn: erst wenn der Frauenanteil 40% beträgt, haben die Frauen eine Chance, Gehör zu finden – und vor allem: nicht nur „die“ Frau zu sein, sondern auch einen Namen zu bekommen.
Ich habe beschlossen, mir Diskussionen über die wichtigen Themen, in denen die (Frauen-) Quote nicht stimmt, nicht mehr anzusehen – welche interessieren schon halbe Wahrheiten?

Autorin: Silvia Arzt, Religionspädagogin, Salzburg

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