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Dossiers - Meinung

Barrieren

Nichts erfreut den kleinen Liebling mehr als unterwegs zu sein im Kinderwagen und viele Menschen, die sie alle anlächeln. Also spazieren wir mit dem Kinderwagen morgens los zur S-Bahn. Die 30 cm hohe Bordsteinkante am Bahnhof schaffen wir noch, aber zum Einsteigen brauchen wir die Hilfe des freundlichen Schaffners genauso wie beim Aussteigen.
Barrieren -
Barrieren - Foto: flickr-user: RichardBerry - CC BY 2.0
Los geht es in die City und rein ins Spielwarengeschäft. Dort sind aber drei Stufen zu überwinden und nachdem sich drei Leute vorbeigedrängelt haben erbarmt sich doch eine und hilft. Beglückt mit neuem Spielzeug verlassen wir mit Hilfe der Verkäuferin das Geschäft.
Nächste Station Shopping-Center. Ein Lift führt hinunter ins Tiefparterre, auf der anderen Seite oben ist das Geschäft der Begierde. Doch leider – hier ist der Lift kaputt. Das Kind in der einen Hand, den Buggy in der anderen und am Rücken den schweren Rucksack – das schaffe ich nie mit der Rolltreppe. Dennoch – dank der Hilfe einer anderen Mutter wird diese Hürde überwunden.
Zum Abschluss wollen wir noch mit einer Freundin ins Haus der Natur. Ist doch die Karenzzeit auch jene, bisher Vergessenes, wie Museumsbesuche, nachzuholen. Vier Stockwerke voller Naturwunder – und kein Lift. Ein Stockwerk nach dem anderen erobern wir und staunen – und schleppen den Kinderwagen über die Stufen hinauf und hinunter.
Kinder wachsen und werden mobiler. Ein Freund von uns sitzt in einem Elektrorollstuhl. Er kann nicht ins Spielwarengeschäft und muss im Shopping-Center umkehren und auch die Wunder der Natur bleiben ihm versagt – wegen eigentlich unnötiger Barrieren.

Autorin: Silvia Arzt, Religionspädagogin, Salzburg

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