Die zwei höchsten Achterbahnen der Welt
Kingda Ka - Rekordhalter aus Stahl
In einem Freizeitpark will man vor allem eines: sich vergnügen. Welche Attraktion darf dabei natürlich keinesfalls fehlen? Genau, die Achterbahn! Vielerorts wird sie auch Berg-und Talbahn genannt und das vollkommen zu recht. Teils ragen die Konstruktionen schwinderregend in die Höhe, nur um wenig später wieder metertief abzufallen. Kaum eine Attraktion prägt das Erscheinungsbild eines Vergnügungsparks so wie eine Achterbahn. Ein ganz besonderes Exemplar ist die Kingda Ka Achterbahn. Sie steht mitten im Six Flags Great Adventure Freizeitpark in New Jersey (USA) und ist momentan stolze Rekordhalterin. 2005 löste sie den „Top Thrill Dragster“ sowohl als schnellste als auch höchste Achterbahn der Welt ab. Der höchste Punkt der Kingda Ka liegt bei erstaunlichen 139 Metern. Ist man erst mal dort angelangt, kann man bei klaren Wetterverhältnissen angeblich bis nach Philadelphia, New York City und Arizona City sehen. Vorausgesetzt man findet dafür überhaupt die Zeit, denn mehr als ein paar Sekunden hat man nicht, um den schönen Ausblick zu genießen. Die Achterbahn hält sich nur kurz am so genannten „Top Hat“ auf und bricht anschließend satte 127,4 Meter in die Tiefe. Auf den atemberaubenden 90° Winkel, in dem man sich am „Top Hat“ befindet, folgt jedoch nicht nur die steile Abfahrt, sondern auch eine mutige Drehung um 270°. Das ist definitiv nichts für schwache Nerven, soviel steht fest.
Geschwindigkeitsrausch
Wie bereits erwähnt, ist die Kingda Ka Achterbahn in New Jersey doppelter Rekordhalter. Kingda Ka gibt ordentlich Gas. Gleich zu Beginn schafft sie es innerhalb von 3,5 Sekunden auf eine Geschwindigkeit von 206 km/h. Dass der Anstieg bei dieser Geschwindigkeit horizontal erfolgt, liegt wohl in der Natur der Sache. Die Insassen werden dabei ordentlich in ihre Sitze gedrückt und spüren dabei Kräfte von maximal 4,5g am eigenen Körper. Die Rekordachterbahn in New Jersey kann bei voller Auslastung stündlich bis zu 1440 Personen befördern, in einem Zug haben 18 Personen Platz. Die Züge werden in der Basisstation parallel abgefertigt, dafür sind im Schnitt mindestens 5 Mitarbeiter vor Ort. Die Kingda Ka Achterbahn verfügt über eine Gesamtlänge von 950 Metern – die Bewältigung der Strecke dauert nicht länger als 50,6 Sekunden. In dieser knappen Minute erleben die Fahrgäste puren Nervenkitzel, einen Adrenalin-Kick nach dem anderen und kurzzeitig auch das Gefühl der Schwerelosigkeit.
Son of Beast – Rollen auf Holz
Eingefleischte Achterbahn-Fans wissen es bereits, man unterscheidet bei den schnellen Gefährten zwei Kategorien: Achterbahnen aus Stahl und Achterbahnen aus Holz. Der Rekordhalter aus letzterer Kategorie steht in Kings Mills, Ohio (USA), und trägt den verheißungsvollen Namen „Son of Beast“. Die Achterbahn aus Holz wurde im Frühjahr 2000 im Freizeitpark Paramount’s Kings Island eröffnet und entwickelte sich rasch zur wahren Besucherattraktion. Zum damaligen Zeitpunkt stand „Son of Beast“ in vollem Betrieb und war aufgrund dessen stolzer Hüter von 4 Rekorden: größte Achterbahn aus Holz, schnellste Achterbahn aus Holz, längste Holzachterbahn und weltweit einzige Achterbahn aus Holz mit eingebautem Looping.
Vater und Sohn
Wie die Bezeichnung „Son of Beast“ schon erahnen lässt, ist diese berühmte Achterbahn sozusagen ein direkter Nachkomme einer anderen Achterbahn. „The Beast“ wurde bereits 1979 erbaut und war ebenso im Paramount’s Kings Island Freizeitpark beheimatet. Auch dieses Gefährt bewegte sich auf einer Holzkonstruktion und das „Biest“ schaffte es sogar ins Guinness Buch der Rekorde. 2005 wurde „The Beast“ von seinem Sohn abgelöst und dieser wollte unbedingt selbst ein paar Rekorde brechen. Mit 2143 Meter Länge und einer maximalen Geschwindigkeit von 126 km/h, schien dieses Vorhaben auch zu glücken. Eine Fahrt mit dem „Son of Beast“ dauert anständige 3 Minuten, in den Waggons können 1600 Personen pro Stunde transportiert werden. Die Strecke hält einige Berg- und Talfahrten bereit. Das stärkste Gefälle liegt bei 56°, der höchste Punkt bei 66 Metern.
Foto: WP-User: WillMcC - GFDL
Zukunft ungewiss
Ausprobieren kann man den Adrenalin-Kick des „Son of Beast“ derzeit leider nicht. Die Achterbahn steht bereits seit ungefähr drei Jahren still, wie es mit der gigantischen Attraktion weitergehen soll, weiß niemand so genau. Grund für den Betriebsstopp, war eine Anhäufung an Zwischenfällen, bei denen mehrere Personen leicht verletzt wurden. 2006 bremste ein Waggon abrupt ab und dabei kamen 27 Fahrgäste zu Schaden. 2009 berichtete eine Frau von einem geplatzten Blutgefäß im Gehirn, kurz nachdem sie mit der Achterbahn unterwegs war. „Son of Beast“ wurde nicht zuletzt aufgrund der Zwischenfälle immer wieder überprüft und baulichen Veränderungen unterzogen (der Looping wurde beispielsweise abgetragen). Trotzdem ist die Zukunft der längsten Holzachterbahn der Welt derzeit ungewiss.
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