Trollstigen, Norwegen
Der hohe Norden ist bei Autofahrern und Campern besonders beliebt. Wer die frischen Temperaturen und das feuchte Klima in Kauf nimmt, wird mit wunderschönen Straßen belohnt. Norwegen ist aber auch das Land der Märchenwesen und in Anbetracht dessen ist es kaum verwunderlich, dass eine der gefährlichsten Straßen des Landes nach einem Troll benannt ist. Trollstigen bedeutet übersetzt ungefähr soviel wie Troll-Stiegen oder Troll-Steig. Die berühmte Passstraße liegt in Romsdal, zählt offiziell zur Provinzstraße 63 und nimmt ihren Anfang im Isterdal. Sie ist ein wichtiger Bestandteil der so genannten „Goldenen Route“. Diese führt Touristen zu naturgewaltigen Sehenswürdigkeiten quer durchs ganze Land. Trollstigen schlängelt sich über 11 äußerst enge Haarnadelkurven den Berg hinauf. Man überwindet insgesamt 405 Höhenmeter. Der höchste Punkt liegt stolze 852 Meter über dem Meeresspiegel. Die Steigung der Passstraße beträgt nicht weniger als 12%. Der Zustand der Trollstigen ist durchwegs in Ordnung. Trotzdem oder gerade deswegen müssen Autofahrer extrem aufmerksam sein. Die Straße ist nur ein paar Meter breit und teilweise gehen sich zwei Fahrzeuge nebeneinander gar nicht aus. Ausweichen ist daher Pflicht – allerdings ist das Gelände äußerst unwegsam und grob. Als Autofahrer ist man also auf ganzer Linie gefordert.
Mitten in den Bergen
Aber nicht nur die Straße an sich, sondern auch die Umgebung vermag zu beeindrucken. Norwegens bekannteste Straße ist mitten in einer imposanten Bergwelt entstanden und zwischen den Bergen Bispen (1450m), Kongen (1614m) und Dronniga (1701m) eingebettet. Der 320 Meter hohe Wasserfall Stigfossen sorgt für zusätzlichen Nervenkitzel. Mit Hilfe einer Natursteinbrücke bahnt sich die Bergstraße ihren Weg über die Wassermassen hinweg. Die Trollstigen wurden 1936 von König Haakon VII. eröffnet. In den Wintermonaten ist die Straße gesperrt – Lawinen und Steinschläge würden in dieser Zeit eine zu große Gefahr für Autofahrer darstellen.
Foto: Simo Räsänen - GNU-FDL
Foto: Stefan Krause - GNU-FDL
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