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Biologischer Vater sein

Klärung der Vaterschaft mit Verwandtschaftstest

Eventuell nicht der leibliche Vater zu sein, ist ein Gedanke, der am eigenen Ich sehr stark nagen kann. Nicht nur die Ungewissheit des Vaters auch die Zweifel gegenüber der Mutter können die Partnerschaft gefährden.
Klärung der Vaterschaft mit Verwandtschaftstest  -
Vaterschaftstest - (c) Günther Menzl - Fotolia

Zweifelnde greifen in diesem Fall sehr gerne auf private und diskrete Vaterschaftstests zurück. Eine schmerzfreie DNA-Analyse mittels Speichelprobe oder auch Kaugummis, Fingernägeln und Zahnbürsten kann in wenigen Tagen eine sichere Erleichterung bieten. Schließlich sollte dem liebevollen Umgang eines in Obhut befindlichen Heranwachsenden nichts im Wege stehen. Für alle Seiten, insbesondere für die Kinder, ist ein emotionales und tiefes Bündnis zu ihren Vertrauenspersonen wichtig und sollte nicht verletzt werden. Sie können nichts für das aufgekommene Misstrauen.

Zweifelsohne Vater

Hat man sich für eine Vergewisserung entschieden und hat einen Vaterschaftstest durchgeführt, hält man die Auswertung für gewöhnlich in zwei bis vier Werktagen in Händen. Die Vaterschaft gilt mit über 99,99 Prozent als bestätigt. Ausgeschlossen wird die Vaterschaft sogar mit 100 Prozent. Die Abweichungen in den Ergebnisberichten liegen ausschließlich an statistischen Analysen. Selbst vor Gericht bestätigen 99,99-prozentige Befunde die Vaterschaft.  

Gesetzlicher versus biologischer Vater

Per Gesetz gibt es drei wesentliche Möglichkeiten der Vaterschaft. Wer zum Zeitpunkt der Geburt mit der Mutter verheiratet ist, gilt als Vater des Kindes. Ebenso jener Mann, der fernab der Ehe die Vaterschaft anerkennt. Gleichermaßen gilt ein Mann als Vater, wenn die Vaterschaft durch einen Vaterschaftstest vom Gericht bestätigt wird. Ein privater Vaterschaftstest ist und bleibt privat und wird vor Gericht nicht anerkannt. Für die Anerkennung benötigt es einen offiziellen Vaterschaftstest mit Einwilligung aller Personen inklusive eines gerichtlichen Gutachtens.

Testen in den eigenen vier Wänden

Für die eigene Gewissheit reicht ein privater Test aber vollkommen aus und kostet einen geringen dreistelligen Betrag. Ein vor Gericht anerkanntes Abstammungsgutachten ist weitaus teurer und für den ersten Schritt der Klarheit wohl nicht von Nöten. Zudem ist hierfür die Einwilligung der zu testenden Personen beziehungsweise der Erziehungsberechtigten erforderlich. Für einen Vaterschaftstest zuhause genügt eine Speichelprobe des Kindes und des Vaters. Zusätzlich kann auch die Mutter getestet werden, was die Aussage über die Abstammungsverhältnisse erhöht. Manche Labore nehmen sogar Sonderproben für eine Auswertung entgegen wie zum Beispiel Kaugummis, Zigarettenstummel, Zahnbürsten oder die Zahnseide sowie Fingernägel. Die Wahl eines guten molekularbiologischen Labors lohnt sich. Sind die Sonderproben im Vergleich zur Speichelprobe nicht aussagekräftig genug, wird das Labor in den meisten Fällen darauf hinweisen und um eine neue Einsendung bitten. Mit zu wenig DNA-Material ist der Vaterschaftstest sonst zu wenig aussagekräftig und die Auswertung ist fehlerhaft. Daher lohnt es sich nach ISO-qualifizierten Laboren zu suchen, die gewisse Qualitätsstandards verfolgen und auf fehlerhafte Proben hinweisen.

Kinderleichte Probenentnahme

Die Analyse der DNA selbst erfolgt aus Epithelzellen, die im Speichel schwimmen und sich von der Mundschleimhaut abgelöst haben. Daher ist ein Abstrich der Wangeninnenseite einfach in der Handhabe und das beste Ausgangsmaterial für das auswertende Labor. Die meisten Labore schicken ihren Kunden in einer anonymen Verpackung Probenmaterialien wie Abstrichtupfer zu. Eine Art Wattestäbchen, mit dem man die Wageninnenseite mit Druck abstreicht, um genügend dieser Epithelzellen einzusammeln. Das ist für Erwachsene genauso schmerzlos wie für Kleinkinder.

Verwandtschaftsanalyse im molekularbiologischen Labor

Für die DNA-Analyse der Epithelzellen können mehr als werden 30 Biomarker hinzugezogen. In den meisten Fällen sind in etwa 26 STR-Marker für ein sicheres Ergebnis vollkommen ausreichend. Mit der auf der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) beruhende Analyse wird das DNA-Material vervielfältigt. Jedes Individuum hat eine einzigartige Kombination an verschieden langen STRs (Short Tandem Repeats). Man könnte sagen, dass jede Person ein spezifisches, detektierbares Muster besitzt. Das ist  vergleichbar mit dem für alle Menschen unterschiedlichen Fingerabdruck. Dieses Muster ähnelt sich bei verwandten und weicht bei nicht verwandten Personen ab.
Diese Beschreibung lässt das Vorgehen verstehen, das in einem molekularbiologischen Labor noch viel komplexer ist, um eine knapp 100-prozentige Aussage zu ermöglichen. Auf die technische Analyse greifen komplexe Rechenprozesse zu, die eine Vaterschaft bestätigen oder ausschließen. Alle Angaben, von der Methode über das Ergebnis bis hin zur Datenauswertung, sollten in einem ausführlichen Bericht beinhaltet sein.

Wissend dank Testergebnis

Das Ergebnis ist absolut verlässlich. Für jene, die durch Zweifel auf ein Nichtwissen gestoßen sind und sich nach der Auswertung als Wissende fühlen möchten, scheint es die beste Wahl zu sein. Das Kopfzerbrechen hat dann zu einem Ende gefunden. Ob das zerbrochene Vertrauen durch eine Verwandtschaftsanalyse gekittet werden kann, ist ein anderes Kapitel.

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