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Dossiers - Männergesundheit

Das Burnout-Syndrom - Teil 1 “Symptome“

Sie waren schon einmal in einem Zustand, den Sie als sehr unangenehm empfanden? Sie kennen jemanden, dem es „nervlich nicht gut geht“? Das „ausgebrannt Sein”, wie die wörtliche Übersetzung heißt, ist dem älteren Begriff „Erschöpfungssyndrom“ gleichbedeutend.
Burnout
Burnout - © Nina Hoff - Fotolia
Die betroffenen Personen merken erst sehr spät, dass ihre zunehmenden Befindlichkeitsstörungen und Beschwerden Anzeichen eines beginnenden oder bereits bestehenden Burnout sind.

Die Symptome können in unterschiedliche Gruppen eingeteilt werden:

Psychische Symptome

  • Erschöpfung, Lust- und Interesselosigkeit, Steigerung bis zur Depression
  • Emotionale Probleme wie Reizbarkeit, Aggressivität, Ungeduld, NervositätVerlust von Begeisterungsfähigkeit, Einsatzbereitschaft, Einfühlungsvermögen, Verantwortungsgefühl
  • Gleichgültigkeit und Unlust gegenüber der Arbeit
  • Selbstzweifel, negative Einstellung gegenüber sich selbst, der Arbeit, der Institution, der Gesellschaft, dem Leben allgemein

Körperliche Symptome

  • Müdigkeit, Schlafstörungen, Appetitstörungen, erhöhte Krankheitsanfälligkeit
  • Psychosomatisation, das heißt Beschwerden des Herz-Kreislaufsystems, des Magen-Darmtraktes, Muskelverspannungen, Kopfschmerzen, Menstruationsstörungen

Auffällig ist, dass bestimmte Berufe bzw. Berufsgruppen besonders für das Ausbrennen anfällig sind. Vor allem trifft es Berufe mit einem hohen Maß an Verantwortung für andere Menschen wie Lehrerinnen und Lehrer, Krankenschwestern und -pfleger, Altenpflegerinnen, Ärztinnen und Ärzte, Psychotherapeutinnen und Therapeuten, Polizisten und  Manager aber auch andere, die mit besonderer Freude, Idealismus und Engagement den Beruf gewählt haben.

Das Feuer der Begeisterung erlischt
Erschöpfung kann auch andere treffen, die über einen längeren Zeitraum dauerndem Druck oder ständigen Nadelstichen (Mobbing) ausgesetzt sind oder wiederholt psychische Verletzungen erlitten haben. Dazu kommen berufliche Konflikte, finanzielle Sorgen, Doppelbelastung durch Beruf und Haushalt bzw. Familie, besonders bei Alleinerzieherinnen und sehr oft der Mangel an Anerkennung als Ursache in Frage. Im zwischenmenschlichen Bereich fehlen oft Wertschätzung, Liebe und Zärtlichkeit. Es kommt sehr häufig zur inneren Vereinsamung.
Wenn auf Dauer die emotionelle Bilanz nicht stimmt, droht Burnout. Das heißt: wenn der persönliche Einsatz an Zeit, Ideen, Mitverantwortung und Zuverlässigkeit nicht mit Lob, Anerkennung oder dem Gefühl des Erfolgs beantwortet wird.

Von Franz Daringer. Der Autor ist Arzt für Allgemeinmedizin und Kneipparzt in Aspach, OÖ

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