Biere in Australien
Trotz dieses verhältnismäßig regen Zuspruchs zum goldbraunen Durstlöscher sind die Zahlen was den Bierumsatz anbetrifft unglaublicherweise klar rückläufig. Noch in den 1970er-Jahren tranken die Australier im Schnitt weit mehr als 100 Liter jährlich. Einschneidende Steuern auf Alkohol und – man muss es zweimal lesen – der rasante Aufstieg des australischen Weines taten ihr übriges, um diesen Trend einzuleiten.
Foster’s – das Gebräu mit dem großen ‚F’
Brainstormt man zu australischem Bier, so ist’s mit Foster’s nicht weit hergeholt. Die Foster’s Group ist der größte Bierkonzern des Landes und erfreut sich mit vielen seiner Produkte großer Beliebtheit. Skurrilerweise spielt Foster’s Lager vor allem als Exportbier eine große Rolle, wird in der Heimat aber nicht sehr geliebt. Viel eher kann die Foster’s Group am Heim-Markt mit den Ablegern Victoria Bitter und Carlton Draught punkten. Ersteres ist ein trockenes Lager, das in aller Herren Länder noch stärker nachgefragt wird als das Foster’s und so Australiens Export-Kaiser darstellt. Auch das Carlton Draught aus Victoria gilt als trockenes Bier und wird auch deshalb in down under sehr geschätzt.
Größter Gegenspieler der Foster’s Group ist am Binnenmarkt der Konzern Lion Nathan. Pikant dabei stellt sich allerdings der Umstand dar, dass Lion Nathan im kleinen Nachbarland Neuseeland groß geworden ist. Die „Kiwis“ übernahmen zu Beginn der 90er-Jahre den völlig maroden Riesen Bond Corporation, der mit einem Mega-Schuldenberg spektakulär Pleite gegangen war. Lion Nathan unterhält unter anderem die Marken XXXX Castlemaine und Toohey’s – beide bei den australischen Bier-Gourmets und vor allem in der Region Queensland sehr gefragt. Neben den beiden ganz Großen ist nur die kleine Brauerei Cooper’s aus Adelaide von Relevanz, deren Erzeugnisse im Land als Klassiker gelten.
Lion Nathan besitzt einen Marktanteil von um die 45% in Australien und ist somit neben der Foster’s Group der einzige richtig große Fisch im Teich der Bierkonzerne. Eher unbekannter sind Swan und Hahn, Marken die ebenfalls im Besitz der Neuseeländer stehen. Das Hahn Gold gilt als mild-hopfiges Bier mit einer süßlichen Note, während das Swan Draught als herb-malziges Lager das Flagschiff dieser Brauerei darstellt. Swan gehört, wie bereits erwähnt, zu Lion Nathan. Selbst hat man aber auch ein ordentliches Gewicht als Player am Markt. Die „Schwäne“ sind nämlich nach dem Swan River im westaustralischen Perth, dem Hauptsitz, benannt und kontrollieren rund 3/4 des Bierumsatzes in diesem Staatsgebiet. Nicht zu verachten ist für die Fans des starken, dunklen Bieres das Swan Stout mit fast 7% Alkoholgehalt.
Das Mysterium rund um’s Eis-Bier
Ein Trend, der in den Australian Pubs anhält, ist jener der Eis-Biere. Ist der Gärprozess zwar schwierig, weil der entstehende Alkohol die Entfaltung der Hefe beeinflusst, springen trotzdem bedeutende Brauereien auf und tragen der Tendenz mit einer eigenen Kreation Rechnung. Ice beer ist schwächer als herkömmliches Bier, da man das Bier gefriert, sich das Wasser vor dem Alkohol in Eis umwandelt und entzogen werden kann. Resultat ist quasi ein Leichtbier, das eher als ‚geklärt’ zu bezeichnen ist.
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