Die hartnäckigsten Sexmythen
Nur der vaginale Orgasmus führt zum sexuellen Aha-Erlebnis, Männer sind omnipotent und immer einsatzbereit, während der Regel kann man nicht schwanger werden und vieles mehr. Warum Sie lieber nicht daran glauben sollten und ihr Sexleben davon trotzdem besser wird, lesen Sie hier.
Wie die Nase eine Mannes, so sein Johannes
Dieser Mythos liest sich nicht nur ungemein dämlich, sondern ist auch besonders weit verbreitet. Frauen glauben zu wissen, dass die Nase eines Mannes Rückschlüsse auf die Größe seines Penis oder gar seine Potenz zulässt. Wer auch immer diese Geschichte erfunden hat, er dürfte mit seinen Gesichtsproportionen wohl nicht ganz zufrieden gewesen sein. Bisher konnte in keiner einzigen wissenschaftlichen Studie ein Zusammenhang zwischen einer Männernase und dem dazugehörigen Geschlechtsteil festgestellt werden.
Je größer desto Ohhh
Und gleich noch eine Penis-Geschichte. Je größer, also je länger der Penis eines Mannes ist, desto mehr Vergnügen bereitet er seiner Gespielin. Auch wenn die geölt muskelbepackte Pornowelt uns Penisgrößen jenseits der 20cm suggeriert, die Realität ist eine andere. Der europäische Durchschnittspenis ist im erigierten Zustand 14cm lang und hat einen Umfang von 11-12cm. Es gibt jedoch weder für Männer noch für Frauen einen Grund sich gegenseitig unter Druck zu setzen. Ausschlaggebend ist jedoch nicht die Länge sondern die Technik und die Bereitschaft der Partner beim Liebesspiel aufeinander einzugehen.
Er steht und steht und steht und steht
Noch eine Penis-Story gefällig? Bitte sehr. Bis zu einer Stunde Stehvermögen sollte ein Mann schon bieten können, so der weitverbreitete Sexmythos. Und wieder sind es die Porno-Helden, die uns hier keinen Gefallen tun indem sie Stunde um Stunde den Liebesakt vollziehen. Doch das funktioniert, wie so vieles, nur im Film. Fakt ist, der Durchschnittspenis kann eine Erektion bis zu 10 Minuten aufrecht erhalten, in manchen Fällen ein wenig länger. Danach benötigt er eine Pause. Dauererektionen können, wenn der Druck zu groß wird, sogar ernsthafte Schädigungen der Blutgefäße nach sich ziehen.
Glückliche Paare haben mindestens 3 Mal Sex pro Woche
Es gibt sie: Singles, die keine Nacht alleine schlafen. Paare, die sexuelle Flauten nicht kennen. Ehepartner, die täglich übereinander herfallen. Kaum sinkt die Anzahl der „Sex-Einheiten“ auf weniger als 3 Mal pro Woche, muss man sich Sorgen machen, dass „irgendetwas nicht stimmt“. Auch das ist ein Mythos. Sex ist nicht gleich Sport und unterliegt somit auch keinerlei Leistungsprinzipien. Jedes Paar hat die Möglichkeit sich einen individuellen Sex-Kosmos zu erschaffen. In diesem Rahmen ist dann alles möglich und denkbar, vorausgesetzt beide Partner sind zufrieden. Sexuelle Bedürfnisse können genauso wenig generalisiert werden wie sexuelle Lust. Wie, wann, wo und vor allem wie oft – das entscheiden Liebende ganz alleine. Und das ist auch gut so.
Selbstbefriedigung hat in einer Beziehung nichts zu suchen
Ja genau, und ich bin der Präsident der Vereinigten Staaten. Rund um das Thema Selbstbefriedigung erweist sich ein Mythos als besonders beharrlich: wer in einer Beziehung lebt und sich selbst befriedigt, ist mit seinem Sexleben/seinem Partner unzufrieden. Das kann in manchen Fällen ein Grund sein, aber die meisten wollen Sexualität nicht nur mit dem Partner sondern auch mit sich selbst erleben. Für beide Geschlechter eine wunderbare Gelegenheit sich und den eigenen Körper besser kennenzulernen und besonders erogene Zonen auszumachen. Kaum jemand wird den Geheimnissen seines individuellen Lustempfindens auf die Spur kommen, wenn er nicht zumindest einmal selbst Hand angelegt hat.
Sex während der Regel ist „ungefährlich“
Zugegebenermaßen, die Wahrscheinlichkeit während der Regel schwanger zu werden ist gering. Aber die Möglichkeit besteht und deshalb sollte man auch in dieser Zeit verhütungstechnisch auf Nummer sicher gehen. Spermien überleben in den Schleimhäuten der Vagina ein paar Tage und können sich so unter Umständen bis zum Eisprung, der ja bekanntlich den fruchtbarsten Zeitpunkt im weiblichen Zyklus darstellt, halten. Spruchreif wird das vor allem für Frauen mit einem kurzen Zyklus.
Der Mann, der immer kann
Männer denken angeblich nicht nur immer an Sex, sie wollen am liebsten auch immer gleich zur Tat schreiten. Überall, ohne wenn und aber, lustvoll, sexy, leidenschaftlich. Sie bescheren ihrer Gespielin einen Orgasmus nach dem anderen, halten nächtelang durch und „können“ mehrmals hintereinander. Und Sie haben immer Lust. Auch das, eindeutig ein Mythos. Äußere Faktoren wie Stress im Job, Streit mit der Partnerin oder die Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper, können das männliche Lustempfinden beeinträchtigen. Und so kann es auch vorkommen, dass der Mann eben nicht immer kann. Schließlich funktioniert sein Penis nicht auf Knopfdruck, zumindest nicht immer.
Autorin: Elena B.
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