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Mann sein

„Bisher unbebautes Lebensland beackern“

Kurzinterview mit Paul M. Zulehner, Professor für Pastoraltheologie an der Universität Wien. Er hat das männliche Rollenverständnis erforscht.
Y: Warum war die Studie „Der halbe Mann“ so kontrovers?
Zulehner: Umstritten war vor allem die Benennung der vier Männertypen: traditionelle, pragmatische, neue und verunsicherte. Man fürchtete, wenn ein „neuer Mann“ kommt, hätten es die Männer bisher nicht gut gemacht.

Y: Verändern sich die Rollenverständnisse im Wechsel der Generationen oder verändern sich die Männer selbst?
Zulehner: Das lässt sich nicht so leicht trennen. Wir alle sind, was andere aus uns machen und an Lebensform erwarten. Das wird in der Familie geprägt, unter Jugendlichen verstärkt, im Erwachsenenleben einzementiert. Änderungen sind dann eher unwahrscheinlich und selten.
Aber sie kommen vor: Wie eben Bekehrungen auch.

Y: In welche Richtung gehen die Veränderungen?
Zulehner: Traditionelle Männer leben nur einen Ausschnitt ihrer Möglichkeiten. Sie sind vor allem Berufsmänner. Männer, die sich aufmachen, versuchen, bisher unbebautes Lebensland zu beackern: den familialen Lebensraum, ihr eigenes Innenleben.

Web: www.zulehner.org

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