Arbeit für Bettler: Stell dich nicht so an - Stell mich an!

Demütig und leise sollen bettelnde Menschen sein und ja nicht die Füße ausstrecken, denn das wiederspreche der Straßenverkehrsordnung. Viele Menschen werden gezwungen zu betteln, nicht weil sie "faul" sind, sondern schlicht um zu überleben. Es zwingen sie auch keine Banden dazu, wie oft kommuniziert wird, sondern die schlechten und ungerechten wirtschaftlichen Verhältnisse. Ausgeschlossen vom Arbeitsmarkt und Sozialstaat, fortgejagt von Polizei, Stadtverwaltung und Verkehrsbetrieben sind BettlerInnen nicht selten mit hohen Verwaltungsstrafen aus schwammig formulierten Verordnungen und Gesetzen konfrontiert.

Zudem erfinden fragwürdige Gestalten Mercedes fahrende Bettler-Mafiabaten um politisches Kleingelt zu machen und erzeugen ein gänzlich falsches Bild von bettelnden Menschen in der Öffentlichkeit.

Einen ganz neuen Weg beschreitet der Verein "Goldenes Wiener Herz" mit dem Engagement von BettlerInnen als PromoterInnen, die gegen die Bettelverbote auf Wiens Straßen arbeiten. Menschen, die bisher betteln mussten, werden ab September 2014 angestellt, mit Info-Foldern, Jacken und Kappen versorgt und treten so auf Augenhöhe der Öffentlichkeit gegenüber.

Zur Finanzierung der PromoterInnen (Ein Arbeitstag pro Person kostet 80 Euro.) wurde im Juli 2014 ein Online-Spendenaufruf gestartet.

"Je mehr Geld reinkommt, desto mehr PromotorInnen können wir anstellen", erläutert Teresa Wailzer, Obfrau von "Goldenes Wiener Herz" und kann bereits auf einen ersten Kooperationspartner verweisen. "Die Wiener Design-Firma Das Goldene Wiener Herz ® spendet 15% des Umsatzes ihres Onlineshops im Juli und August 2014 für die Aktion. Das ist mutig und richtungsweisend für einen neuen sozialen Umgang mit Bettelnden in Wien", freut sich Wailzer über diesen ersten Erfolg.

Link: www.goldeneswienerherz.at

Sehen Sie auch wie die "Krone" in Linz gegen die Bettler kampagnisiert von Robert Misik:

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