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Dossiers - Meinungen

Sechs Jahre

Laut neuesten Untersuchungen warten Männer vom Eintreten eines Problems bis zur Suche nach einer Hilfe sechs Jahre.
Ich finde sechs Jahre Leid, Einsamkeit und Schmerz sind eine lange Zeit - auch für Männer. Sechs Jahre des einsamen Kämpfens, Suchens und stummen Weinens sind sogar für uns Männer eine „heldenhafte“ Tat. Doch ist  dieses Verhalten vernünftig? Oder warum machen Männer das? Oder gibt es für uns Männer eine andere Möglichkeit zu handeln?
Ich habe es in meinem Leben auch schon so gehalten: „Wenn es mir schlecht geht, dann lasst mich in Ruhe, bis ich das Problem gelöst habe!“ Doch was ist, wenn ich das Problem nicht alleine lösen kann, weil mir die Einsicht in die Gründe und Abgründe meiner eigenen Seele fehlt? Ist es dann nicht vernünftiger, um Hilfe zu ersuchen?
Ich denke schon!
Szenenwechsel: Wenn Männer in einer fremden Stadt einen Ort nicht finden, dann gehen sich oft Stunden herum und versuchen, durch ausprobieren die richtige Richtung zu finden. Frauen fragen die nächste Person um Auskunft. Wir Männer fragen meist nicht um Auskunft, das liegt uns anscheinend fern. Zuerst müssen wir uns als „einsame Jäger“ oder „Wölfe“ selbst auf die Suche machen.
Die andere Möglichkeit wäre einen vertrauten Menschen, einen Freund, einen anderen Mann, der schon in einer ähnlichen Situation war, zu erzählen, wie es mir geht und ihn vielleicht dann um einen Rat zu ersuchen. Schon mit anderen über meine Situation zu sprechen, hilft mir zu einer teilweisen Erhellung meiner Sachlage und dabei ist es ganz egal, ob es sich um Liebe, Beruf oder Ängste handelt. Wenn ich mich einem anderen Menschen mitteilen muss, dann muss ich meine Situation beschreiben und indem ich das mache, erkläre ich mir selbst, was eigentlich los ist.
Also liebe Männer: Das nächste Mal, wenn wir uns verirrt haben, fragen wir den nächsten Menschen um den rechten Weg. Ich verspreche Euch, das dauert dann keine sechs Jahre!

Autor: Christian Reichart, KMBÖ-Generalsekretär

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